Er öffnete die Schranktür und zog einen schwarzen Anzug mit grauem Hemd heraus. Seine Hautfarbe ähnelte dem Hemd so sehr, dass man fast keinen Unterschied erkennen konnte, doch dieser Umstand war nur von kurzer Dauer. Er streifte die Ärmel über seine Arme und knöpfte das Hemd zu, bevor er das untere Ende in seine Anzughose stopfte. Die rote Krawatte, die er zuvor aus einer der Schubladen gezogen hatte schnürte er geschickt um seinen Hals und begutachtete im Spiegel zufrieden das Ergebnis seiner Erscheinung. Seine Hand griff nach seiner Jacke und schnell zog er auch diese über, um sich dann aus dem dunklen Nebenraum seiner Höhle zu begeben. Im Hauptraum, in dem auch sein Bett stand hielt er auf einen Stuhl aus schwarzem Eisen zu und setzte sich. Seine Hände krallten sich um die Armlehnen und ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er an das dachte, was gleich geschehen würde. Er konzentrierte sich, seine Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Fingernägel ritzten kleine Striche in den Stuhl. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und langsam hüllte er sich in die lang ersehnte Schwärze.
Die Sonne stand schräg über den Dächern New Yorks Hochhäuser, die Zagan wunderbar durch die Fenster seines Nobelappartments sehen konnte. Er genoss die Aussicht, öffnete ein Fenster und atmete den Smog der Großstadt ein. Im Hintergrund lief ein Fernseher und die monotone Stimme eines Nachrichtensprechers leitete seine Sendung ein. Zagan konzentrierte sich auf die Ansagen und brachte sich auf den neuesten Stand der Dinge, sein letzter Besuch schien schon viel zu lange her. Vieles war vorhersehbar. Krieg, Wirtschaftskrisen...das Übliche. Doch eigentlich wartete er auf eine ganz bestimmte Meldung und als weit über 10 Minuten verstrichen waren beganne r sich bereits zu ärgern. Er erhob sich von seiner Designercouch und ging in die modern eingerichtete Küche, öffnete die Hängeschränke um zu sehen, ob noch alles beim Alten war, als der Nachrichtensprecher endlich die Worte ablas, die Zagan hören wollte.
Ein schlimmes Ereignis erschüttert ganz New York: Bei einem Banküberfall der Mellon kamen über 20 Personen ums Leben. Der Täter ist auf freiem Fuß, es wird dringend geraten in den Häusern zu bleiben.Zagan kippte Kaffeepulver in seine Tasse und grinste hämisch. "Ja...so sollte es sein."
Mo Feb 04, 2013 5:56 am GarugaAkihito