Knieend lehnte Lynn am kalten, feuchten Stein der Mauer, die eine Seite der dunklen Gasse bildete. Geduldig beobachtete sie die Sonne, wie sie langsam und gemächlich die Schatten immer länger zog. Mit ihnen wuchs Lynns Chance auf eine schnelle Flucht aus diesem Loch, das nebenbei nicht nur wie die Gosse aussah, sondern auch danach roch. Ein scharbendes Geräusch riss sie aus ihren Gedanken. Neugierig suchten ihre Augen nach der Ursache und sie versuchte das Geräusch zu orten. Es kam vom anderen Ende der Gasse, da war sie sich ganz sicher. Vollkommen lautlos, schwebte sie mehr, als sie lief, dem Scharben entgegen und hielt kurz irritiert inne, als eine Frau mit krächziger, alter Stimme zu motzen begann. Kurze Zeit später verstummte das Geräusch und Lynn verfluchte die alte Schrulle säuerlich. Doch der glückliche Zufall schickte den Auslöser des Geräusches direkt an ihrer Gasse vorbei. Ein junger Mann, gut gebaut, der sein Schwet geschultert durch die Gegend trug. Lynn ging einige Schritte neben ihm her. Sehen und hören konnte er sie nicht, da sein Schatten und der der Gasse nicht miteinander verbunden waren. Doch dann striff der Schatten der Schwertspitze die Dunkelheit der Gasse und Lynn kicherte vor Freude. Schnell, bevor die Verbindung zerriss, hüpfte sie in den Schatten des Schwertes und breitete sich dann im Schatten des jungen Mannes aus. Eigentlich wollte sie ihm direkt danken, doch aus Erfahrung blieb sie stumm und beobachtete ihn nur, indem sie ihm aufmerksam folgte. Ihre Schritte konnte er jetzt hören, daher achtete sie darauf, so leise zu gehen, wie sie konnte.

Nicolai oder wie er vielmehr genannt werden mochte, Nico ging immer noch den Kopf schüttelnd weiter. Warum waren die alten Weiber hier auch so empfindlich. Er steckte eine Hand in die Hosentasche , mit der anderen hielt er sein Schwert fest.
Gerade wollte er wieder ansetzten und eines seiner Lieblingslieder pfeifen, als er sich einbildete ein leises Kichern zu hören. Verwirrt drehte er den Kopf, konnte aber niemand sehen. Erneutes Kopfschütteln. ~Jetzt bekomme ich es schon auf den Ohren~ dachte er bei sich und ging dann weiter, Schritt für Schritt.
Er hatte im Wirtshaus etwas von einer Gilde gehört. Divinity nannten sie sich. Dort würde er mal vorbeischauen, vielleicht wusste dort jemand wie er sein Auge loswerden konnte.
Unbewusst griff er mit der Hand zu der Augenklappe. Dahinter befand sich kein Auge mehr sondern nur noch das grausame Nichts. Und jeder der im begegnete sollte dieses Nichts meiden. Es würde ihn verschlingen und zum Futter für einen Dämon machen. Nicolai wehrte sich dagegen die Augenklappe abzunehmen, doch von Zeit zu Zeit wurde der Dämon ungeduldig und ergriff die Macht über seinen Körper, sodass ihm nichts anderes übrig blieb.
Nicolai seufzte. Er hatte den Dämon erst gefüttert, für eine Weile hätte er seine Ruhe.
Und deshalb ging er nun weiter, immer in die Richtung, die ihm die Menschen beschrieben hatten.

Ihr Träger schein in Gedanken zu sein, daher wollte sie es ihm gleichtun und verschob die Begrüßung auf später.
Wo er wohl hinging? Hoffentlich raus aus dem Dorf, hier war sie nun schon viel zu lange gewesen. Das ein oder andere mal war sie sogar unachtsam gewesen und hatte ihre Träger erschreckt, sodass sie hals über Kopf wegliefen und Lynn in eine Lichtstarre verfiel. Immer, wenn sie von einem Shcatten getrennt wurde, mit dem sie reiste und das Licht sie einhüllte war sie wie versteinert. Versteinert und unsichtbar. Niemand konnte sie sehen oder hören...erst wenn der Schatten eines anderen, oder von etwas anderem ihren Körper striff, konnte sie die Starre lösen. Ein Schauder lief ihr bei dem Gedanken den Rücken hinab. Sie erinnerte sich an Zeiten, in denen Schattengeister als eine Art Sklaven, oder Leibwächter missbraucht wurden. Sie waren an ihre Träger gebunden und wenn sie nicht mehr gebraucht wurden, wurden sie im Licht ausgesetzt. Wüsten waren damals sehr beliebt gewesen....Erneut schüttelte sie sich und beschoss, dass in Gedanken schwelgen keine sonderlich gute Idee war. Es wurde Zeit, für die Begrüßung. Lynn räusperte sich und begann mit freundlicher, heller Stimme. "Hallo. Erschrecke nicht. Du kannst dich gerne umdrehen und mich anschauen, doch springe bitte nicht ruckartig zur Seite. Ich würde gerne mit dir reisen, wenn du erlaubst." Es war mittlerweile ein einstudierter text den sie runterrasselte. Von allen Begrüßungen, war diese am wenigsten verstörend, obgleich der Schreck immer kam, sobald der Träger sich umdrehte. Lynn verstand die Angst ihrer träger...wer würde nicht erschrecken, wenn eine Gestalt, die zwar einem Menschen glich, jedoch keiner war, direkt hinter einem stehen würde. Vorsichtshalber setzte sie einen unschuldigen Blick auf, den sie allerdings nie üben konnte, da sie kein Spiegelbild erzeugte. Hoffentlich lagen ihre schwarzen Locken gut und nicht so wie bei der alten Frau von vorhin. Sie war kleiner als ihr Träger, vielleicht wirkte das nicht so einschüchternd. Wie immer konnte sie nur hoffen und abwarten.

Nico wollte sich von seinen düsteren Gedanken ablenken und schaute nach vorne. Die Sonne warf immer längere Schatten. Wieder ginge ein Tag zu Ende. Er wollte bis es dunkel war, beim Haus dieser Gilde angekommen sein.
Plötzlich hörte er hinter sich eine Stimme und er fuhr herum. Eine Weile blieb er ruhig stehen. Sein Gesichtsausdruck wechselte von erschrocken, zu angriffslustig, zu belustigt und schliesslich zu neugierig. Er räusperte sich. "Also ehm...hast du vorher gekichert?" fragte er dann weil er nicht wirklich wusste was er sagen sollte.
"Und ehm, was heisst denn "mit mir reisen"?" wollte er dann weiter wissen. Sein Auge lag auf ihrem Gesicht, doch ihm enting nicht, dass sie zielich war und hübsch anzuschauen. Abwartend stand er da und wartete auf ihre Antwort.

Geduldig wartete sie eine Minute, bis er seine gedanken geordnet hatte, die sie nur zu gut auf seinem Gesicht ablesen konnte. Erleichterung legtesich auf das ihre, als er einfach stehen blieb und nicht davon lief. "Ja, hab ich wohl." Sie musste erneut lachen. "Ich war so froh, dass ich endlich aus diesem miefigen loch verschwinden konnte. Das geht nämlich nur über eine Shcattenverbindung weißt du? Der Schatten deines Schwertes hat die gasse berührt und ich bin..ehm..aufgesprungen." Lynn holte Luft und nutzte die Pause um sich klar zu werden, dass sie zu viel sprach. "Tschuldige...ich kann mich nur in und durch Shcatten fortbewegen. Wenn man so will, ist das der Fluch der Schattengeistert, die es nicht bevorziehen, an ein und dem selben Ort auf ewig zu verweilen. Also..darf ich?" Sie lächelte ihn hoffnungsvoll an. Nicht mit der Hoffnung, dass er sie verstand, jedoch mit der Hoffnung, dass er geradlinig davonlief, wenn er in Panik geriet, sodass sie folgen konnte, bis sie bei einem anderen Schatten abspringen könnte.

Nicht besonders geistreich, kratzte er sich am Kopf und nickte dann. "Du kannst dich also nur in einem Schatten fortbewegen." Er zuckte mit den Schultern. "Solang du mir nicht auf einmal von hinten einen Dolch in die Rippen jagst oder so...ich bin unterwegs zum Anwesen der Gilde die hier lebt...also wenn das Ziel für dich ok ist, kannst du mit" sagte er und sah sie dann nochmal an. "Ich bin übrigens Nico" stellte er sich vor. Konnte ja nicht schaden, wenn man seinen "Reisepartner" kannte.
Musste schon irgendwie komisch sein, wenn man sich nur im Schatten anderer Leute fortbewegen kann. In diesem Moment war er froh "nur" sein Auge zu haben, welches im zu schaffen machte. Andere mussten also noch mit ganz anderen Dingen klar kommen. Er stellte das Schwert ab und lehnte sich darauf, denn auf Dauer tat es weh, es auf der Schulter zu tragen. Es war eben einfach zu gross. Aber getrennt hätte er sich nicht davon, dafür hatte es ihm bis jetzt zu gute Dienste geleistet.

Etwas verwirrt hörte sie seiner gelassenen Stimme zu und schaute etwas irritiert von links nach rechts, als er verstummte. Ihr Körper war dazu bereit, ihm wie ein Blitz zu folgen, doch er bewegte sich noch nicht einmal von der Stelle. "Ehm..ne mach ich nicht, also das mit den Rippen..weißt du..du ehm..Angst oder so?" Peinlich berührt schaute sie zu Boden...was ein Gestottere. Nachdem sie sich halbwegs gefangen hatte schaute sie ihn wieder an und startete einen zweiten Versuch. "Kommt nicht oft vor, dass Träger stehen bleiben und ganze Sätze formulieren. Ich war etwas irritiert, tut mir Leid. Bring mich nur raus aus diesem Dorf, mehr will ich nicht." Als er sich vorstellte, fiel ihr seine Augenklappe auf, die sie interessiert musterte, als sie ihm die Hand entegegenstreckte. "Lynn. sehr erfreut"

Er nahm ihre Hand sie ihm entgegenstreckte und grinste. "Keine Sorge ich könnte auch schreiend davonlaufen, aber ist doch auch mal angenehm wenn du dich nicht abhetzen musst oder?" sagte er und drehte sich dann um. "Lass uns gehen ich will vor Sonnenuntergang da sein" Im Laufen drehte er nochmal kurz den Kopf, dann schwang er das Schwert wieder auf seine Schulter. "Wie ist das eigentlich wenn du in nem Haus bist oder so? Gilt da das mit den Schatten auch?" fragte er um irgendwie ein Gespräch auf die Reihe zu bringen.
Düster erinnerte er sich, dass sein Lehrmeister ihm auch davon einmal erzählt hatte, doch er war nicht der Typ der sich immer alles merkte, also hörte er auf drüber nachzudenken und wartete auf ihre Antwort.

"Wo du Recht hast.." Sie konnte sich ein wenig Zeit lassen um sich seine Schrittgeschwindigkeit einzuprägen, bevor sie hm folgte. Er ging ein wenig versetzt zur Sonne, sodass Lynn schräg hinter ihm herlaufen musste. Erfreut darüber, dass er sich mit ihr unterhalten wollte, begann sie zu erzählen. "Es kommt ganz darauf an, wie hell der Raum ist. Auch bei Schatten gibt es mehrere Stufen der Dunkelheit. In leichten Schatten kann ich mich zwar bewegen, jedoch erscheine ich nicht als berührbare Person, sondern als unsichtbare Gestalt, durch die man hindurchfasst. Es ist also nicht ganz so tragisch, wie es sich anhört. Bei einer dichten Wolkendecke, kann ich mich nämlich ebenfalls frei bewegen, jedoch erkennt man mich nicht gut und versteht mich sehr undeutlich. Deswegen freue ich mich auch schon so auf den Herbst!" Sie lächelte, als würde sie von einer Liebe schwärmen, doch dann richtete sie ihre AUfmerksamkeit wieder auf Nico "Jetzt bin ich dran. Deine Augenklappe erregt shcon die ganze Zeit meine Aufmerksamkeit. Darf ich fragen, wo du dein Auge verloren hast?"

Ein leichtes Schmunzeln huschte über seine Lippen als sie zu fragen begann. Doch dann wurde sein Blick ernst. "Besser du siehst nie mit eigenen Augen was dahinter ist, das könnte ein böses Ende für dich nehmen" fing er an zu erzählen und seufzte dann bevor er weiterredete. "Ein Dämon hat sich meiner angenommen als meine Eltern gestorben sind. Er hat mir alles beigebracht was er wusste, aber als Austausch dafür wollte er mein Auge. Er hat ein Nichts anstatt meinem Auge eingesetzt und jeder der da reinschaut wird eingesogen und landet direkt vor seinen Füssen. Als...sein..Futter...sozusagen. Ich mache es so selten es geht, aber wenn er wütend und ungeduldig ist, übernimmt er die Kontrolle über mich und meinen Körper und kümmert sich selbst darum..."
Nico schaute kurz über seine Schulter nach hinten. "Keine Angst das war das letzte Mal vor zwei Tagen so schnell kann dir also nichts passieren" sagte er mit einem sehnsüchtigen Lächeln. Manchmal wünschte er sich er könnte dieses Nichts einfach mit der Augenklappe abnehmen, aber so funktionierte das Ganze nunmal nicht.

Staunend musterte sie ihn. Was für eine Bürde er da nur tragen musste...armer Nico. "Und ich dachte, Schattengeister hätten es nicht einfach. Du hast meinen vollsten Respekt, für diese Last die du zu tragen hast. Das macht deinen Dämonen aber nicht wirklich sympathisch...Ich kann mir persönlich gar nicht vorstellen, wie diese Dinger Muttergefühle entwickeln können. Oder hatte er die ganze Zeit nur dein Auge im Blick? Wir sind nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen...zumindest auf die Dämonen, die die Dunkelheit befehligen können. Hüter der Dunkelheit...Schattendämonen..usw. können uns erpüren, egal ob im Licht erstarrt, oder für alle sichtbar." Wieder wurde sie sich der Tatsache bwusst, dass sie zu viel sprach und verstummte, während sie ihm still folgte.

"Ich hab viel darüber nachgedacht warum er das gemacht hat...ich hab keine Ahnung, er hat es mir auch nie erzählt, also leb ich einfach damit" Er zuckte mit den Schultern, sah über seine Schulter und lächelte leicht. "Keine Sorge ich komm schon klar" Er zwinkerte ihr zu und da sie schon eine ganze Weile gelaufen waren kamen langsam in der Ferne die Umrisse eines grossen Anwesens in Sicht. Es war dunkel und irgendwie doch einladend. Ob dort viele lebten. "Siehst du? Da Vorne ist dieses Answesen von der Gilde, was meinst du, ob anklopfen da was bringt?" fragte er mit einem leichten Grinsen im Gesicht und blieb stehen. Eine Weile betrachtete er die Umrisse, die sich ihm zeigten. "Scheint ziemlich gross zu sein" murmelte er dann mehr zu sich selbst.
Er zog aus seinem Rucksack ein Tuch und begann sein Schwert einzuwickeln. Musste ja nicht gleich jeder sehen. Fast schon liebevoll strich er über den Griff, dann wurde ihm bewusst, dass er ja eine Zuschauerin hatte und packte das Schwert am Griff um es wieder zu schultern. "Bereit?" fragte er.

Lynn erwiderte sein Lächeln und kurze Zeit später begannen ihre Augen zu leuchten, als sie die dunklen Türme des Anwesens sah. "Wirklich sehr einladend" sagte sie mit vollem Ernst. In gedanken sah sie sich schon durch die langen Gänge laufen, ohne auf ihren Fordermann achten zu müssen. Sie wollte schon loseilen, doch entsinnte sie sich ihres Trägers, der neben ihr liebevoll sein Schwert....streichelte? Eine Augenbraue hochziehend legte sie ihren kopf schief. Das musste ja ein tolles Ding sein, die wenigsten frauen wurden so gestreichelt, wie dieser Griff. Doch Nico packte es schließlich weg und gemeinsam brachten sie die letzten meter hinter sich. "Klopfen...einen versuch ist es wert. Ich bin gespannt wer die Türe öffnet. Ich werde schräg vor dir stehen müssen, da uns die Sonne im Nacken hängt. Wer auch immer die Türe öffnet, wird mich nicht sehen ...erst wenn ich den Schatten im Haus betrete. Nur als Nebeninfo, bevor du mich vorstellst" Lynn lächelte ihm amüsiert zu und begutachtete dann wieder das näherkommende Anwesen.

Nico nickte nur und hob dann die Hand um anzuklopfen. Eine Weile war nichts zu hören ausser ihr eigener Atem, doch dann konnte man im inneren Schritte hören. Schliesslich öffnete sich auch die Tür und vor ihnen stand eine Frau mit langen weissen Haaren. Sie zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und sah ihn an.
"Was wollt ihr hier?" fragte sie dann ohne lange zu zögern.
Nico stutzte. Hatte sie gerade ihr gesagt? "Ehm.." setzte er an und schaute sich zu Lynn um. "Wir..also woher auch immer du das gewusst hast...wir haben gehört, dasses hier eine Gilde gibt, und die wollten wir uns mal ansehen, wenn wir dürfen."
Die Frau grinste. "Ich bin ein Schattendämon ich kann dich spüren Kleines" sagte sie in Richtung der Luft vor ihm. "Die Schatten erzählen mir alles" flüsterte sie mit einem geheimnissvollen Lächeln. Dann schaute sie ihn wieder an. "Na dann kommt mal rein, aber ihr solltet wissen, dasses hier die verschiedensten Wesen gibt, also erschreckt nicht oder so. Ich bin übrigens Miléna." stellte sie sich nun vor und ging vor ihnen in die Eingangshalle.

Na wunderbar... Lynns Vorfreude verpuffte wie eine Seifenblase. ~Ein Schattendämon, wär ja auch zu schön gewesen einfach einem Vampir zu begegnen, der zugleich noch gastfreundlich ist....wobei..Moment mal ...Kleines ?!?~ "Wusste gar nicht, dass die auch die Körpergröße erspüren können, wird ja immer besser. Wenn ich ein mal durch nen gang gerannt bin, hau ich hier wieder ab." Lynn grummelte vor sich hin, mit dem Wissen, dass diese Miléna sie nicht hören kann. Ihre Lust war verschollen, dieses Anwesen zu betreten, jedoch weckte die Vorwarnung, dass viele verschiedene Wesen hier verweieln, Lynns Interesse.

Nico kniff die Augen zusammen als sie ins Haus traten und Lynn dann wie aus dem nichts auftauchte. Er folgte den beiden Frauen und schaute sich um. Kühle glatte Wände beherrschten das Bild, doch vereinzelt waren Gemälde aufgehängt. "Mein Name ist Nico" stellte er sich auch vor. "Wie viele leben hier?" wollte er dann wissen.
Miléna drehte sich kurz um. "Ich hab nie durchgezählt, aber schon eine ganze Menge. Wenn ihr hierbleibt werdet ihr schon noch früh genug alle kennenlernen." Sie lächelte leicht. "Wir haben auch einen Gildenleader. Er heisst Astaroth. Auch ihn könnt ihr beizeiten kennenlernen."
Nico nickte. "Aha okay" Wieder schweifte sein Blick und er versuchte sich an diese Umgebung zu gewöhnen.
Miléna führte sie in ein kleines Kaminzimmer und bedeutete ihnen sich zu setzten. "Ruht euch aus, wird ja eh bald dunkel"

In vollkommenster Gesichtsakrobatik wurde ihr neugieriges Lächeln zu bittere Enttäuschung und Wut. ~Kleines....Kleines?! war das ihr Ernst? KLEINES??!~ Lynn konnte sich nicht entsinnen, dass jemals Körpergrößen erspürbar waren. Sie wollte ja freundlich bleiben, aber "Kleines" ...sie äffte das Wort missbnilligend nach...war unterste..allerunterste Schublade. Unsichtbar, jedoch laut stapfend ging sie an Miléna vorbei und schaute sich motzig um.

Belustigt sah Nico zu wie Lynn zu den Sesseln stapfte. Schien als hätte sie irgendwas aufgeregt.
Auch er selbst setzte sich und stützte seinen Kopf auf seine Hand. Ein Gähnen unterdrückend, wartete er bis auch die Frau aus der Gilde sich setzte. Wie war ihr Name? Miléna hatte sie gesagt. Miléna räusperte sich und sah die beiden an. "Wenn ihr Durst habt, dort hinten ist eine kleine Bar, dort könnt ihr euch etwas nehmen. Hmm, wo kommt er her? Und was führt euch her?" fragte sie dann und sah die beiden erwartungsvoll an.
Nico legte den Kopf leicht schräg. "Ich bin ein Wanderer, der Zufall hat mich hierhergebracht und nichts anderes" sagte er und streckte sich dabei. "Im Dorf hab ich von der Gilde hier gehört und hab mich auf den Weg gemacht. Ich war Neugieri" Nico zuckte mit den Schultern.

Astaroth öffnete die Augen , er fühlte sich , als hätte er ein Jahrhundert geschlafen. Er hörte Stimmen von unten und setzte sich auf, knurrte kurz , verkniff sich jedoch jegliches lautes Gemecker. Es ist schon eine Weile vergangen seit dem "Vorfall" doch er spürte immer noch die Nachwirkungen. Ohne Anstalten zu machen sich etwas über zu ziehen verließ er sein Gemach, nur mit einer schwarzen Hose aus Satin bekleidet die oben eng anlag und nach unten hin weiter wurde, an den Knöcheln endete es in Schnüren. Er stapfte den Flur entlang , die Treppe hinunter und schaute mit seinem gewohnten bösen Blick in das Kaminzimmer hinein, sah Milena und einen jungen Mann mit Schwert , sah eine junge Frau, die etwas verärgert zu sein schien. Ihre schwarze Locken wippten bei jedem Schritt den sie tat. Er betrat das Zimmer , als von oben etwas mit einem lauten freudigen Schrei auf ihn landete. Banshee klammerte sich an Astaroth Rücken und ihre Hände klammerten sich an seinem Kopf, er hatte nicht wirklich die Kraft Banshee zur Rechenschaft zu ziehen , geschweige denn zu fragen was das soll, das macht sie schon , seitdem Jade nicht mehr in ihm schlummerte. Er schaute sich die neuen Gesichter an , als wäre nichts gewesen und verschränkte die Arme vor der Brust, während Banshee voller Freude seinen Kopf betatschte. " Wer seid IHR ? " fragte er dunkel und ließ sich nicht irritieren.

Ihre Finger vergruben sich in ihr dunkelblaues Rüschenkleid aus Zeiten der Romantik. Jetzt wollte die auch noch plaudern...Sachen gibts. Lynn antwortete nicht, sondern ließ nur Nico von sich berichten. Als er verstummte hörte sie, wie jemand in den Raum trat und schon bevor sie hinsah, bedeckte eine Gänsehaut ihren Körper. Sie konnte das ihr dargebotene Bild nicht wirlich einordnen und ihr Hirn schob es reflexartig in das Zentrum für Alpträume und schlechte Scherze. Dort stand ein halbnackter Hüter der Dunkelheit...mit einer Frau auf dem Kopf die eher einer Spinne ähnelte. ~Ist klar...~ Da ihr diese Wesen seit Anbeginn ihrer Zeit als Bedrohung eingetrichtert wurde, verschwand ihre GEstalt schlagartig. Doch blieb sie sitzen...in Träumen sollte man dich nicht zu sehr bewegen, denn dann passierte meistens etwas noch Schlimmeres. Also blieb sie sitzen...vor einem halbnackten Urdämon...mit einer Spinne als Accessoir auf dem Kopf.

Er sah, wie jemand das Zimmer betrat. Ein schlecht gelaunt aussehender Dämon wie ihm schien. Plötzlich hangelte sich ein Spinnenähnliches Wesen herab und klammerte sich an ihn. "Ich bin Nico, nur durch Zufall hier" verteidigte er sich.
Milena derweil nickte ihrem Meister zu. "Hallo Astaroth, wie geht es Jahi? Verheilen die Wunden?" fragte sie und stand auf. "Die beiden" sie wedelte beim Reden leicht mit der Hand um anzudeuten dass sie hier auch noch jemand anders spüren konnte "Haben vorher an die Tür geklopft" Dann wendete sie sich an Nico. "Das ist Astaroth, der Leader dieser Gilde"

Während Astaroth argwöhnisch den Schwertkämpfer musterte und gereizt fragte , wieso er nur aus Zufall hier sei, ließ Banshee schlagartig von seinen Kopf ab und reckte ihren Körper in die Höhe, als würde etwas ihre Aufmerksamkeit erregen. Ihre Beine am Rücken klammerten sich um Astaroth , der unbeirrt weiter auf den jungen Mann fixiert war. Kopfüber hangelte sie sich zu Boden , stützte sich mit ihren Händen ab und der Rest des Körpers folgte, nah über dem Boden schleichend führte ihr Weg durch Astaroths Beine, hin zu Milena , starrte sie nur kurz "blind" an und wusste wer vor ihr war , ein kurzer heller Ton entwich ihr , bis sie weiter übern den Boden kroch und vor einem anscheinend leeren Sessel halt machte. Ihr Kopf hob sich langsam und "starrte" auf den leeren Platz, während ihre Beine langsam die Lehne des Sessels ertasteten. Den Kopf schief gelegt zischte sie wie sie es immer tat ihren Namen " Ban... shee ? "
Astaroth ging , nachdem Banshee durch seine Beine kroch auf den jungen Mann zu und , stellte sich nicht direkt neben dem Sessel , indem er saß und schaute zwischen ihm und den "Leeren" Sessel hin und her. Er musterte den leeren Sessel , bevor er seinen Blick abwandte und sich Milena zuwendete " Ihr geht es soweit gut , jeder hier erholt sich langsam... Doch was ... für ein Zufall führt euch hierher ? " sprach er nun ungeduldiger und wartete auf eine gescheite Antwort.

Das spinnenbeinige Wesen kam auf sie zugekrabbelt und spürte ihre Präsenz, was Lynn gar nicht gefiel. Sie fragte sich, was dieses seltsame..Banschi ..für ein Schattenwesen war...sie hätte es in eine ganz andere Sparte eingeordnet. Lynn zog die Beine an ihren Körper, stellte sich im Sessel auf und setzte sich auf die Rückenlehne, als der Urdämon näher kam. Wie sie kurz darauf erfurh, hieß er Astarooo...."Ach du heilige Scheiße...." Erschrocken vor sich selbst, weil sie gesprochen und nicht gedacht hatte, schlug sie ihre Hand vor den Mund, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten von der Rückenlehne. Polternd landete sie auf dem Boden, ihr Kleid stülpte sich dabei halb um ihren Oberkörper und entblößte helle Beine. Schnell setzte sie sich auf, rieb sich mit schmerzerfülltem Blick den Kopf und schaute vorsichtig hinter dem Sessel her, vor dem es seltsam still geworden war.

Miléna nickte. "Das ist gut" Ihr Blick fiel auf Nico, der gerade wieder zum reden ansetzte. "Ich wandere überall durch die Gegend und kam dann in das Dorf hier in der Nähe. Dort hab ich von der Gilde gehört und hab mich entschieden hierherzugehen" Plötzlich hörte man es poltern und Lynn fiel über die Rückenlehne ihres Stuhls. Nico grinste. "Und sie hab ich unterwegs hierher aufgegabelt" meinte er amüsiert mit Blick auf Lynn, die peinlich berührt versuchte, ihr Kleid wieder zu ordnen.
Miléna sah Banshee zu und strich ihr leicht über den Kopf als sie an ihr vorbeiging. Ein Lachen konnte sie sich nicht verkneifen, als Lynn dann tatsächlich auf den Boden plumpste. Sie räusperte sich vergeblich und versuchte das Lachen zu unterdrücken.