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 Halbmond-☻

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LeeRain (Admin)
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BeitragHalbmond-☻

Denk' bei dem goldnen Monde,
Der hoch am Himmel schwebt,
Dass Niemand hier auf Erden
Unmögliches erstrebt

Hoffmann von Fallersleben
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Halbmond-☻ :: Kommentare

LeeRain (Admin)
Neulicht
Beitrag Fr Dez 14, 2012 1:31 pm  LeeRain (Admin)
Dichter Nebel legte sich wie ein Leichentuch über das gesamte Waldgebiet. Zum Glück war die Sonne bereits aufgegangen, sodass Arlean schemenhaft ihre Umgebung ausmachen konnte, während sie sich ihren Weg durch den verschneiten Wald kämpfte. Knierschend gab der Schnee unter ihren Stiefeln nach, deren Sohlen Fußspuren auf dem gefrohrenen Boden hinterließen. Es war nicht nötig, sie zu verwischen, denn an diesem Morgen ruhte ihre Heimat. Kein Wesen lauerte heute auf frische Beute und kein Geräusch drang durch die kargen Bäume, nur Arleans Atem unterbrach die morgendliche Stille. Ihr war nicht kalt, trotzdem war ihr Gesicht in einen Schal aus schwarzer Wolle gehüllt. Auf dem Kopf trug sie eine graue Mütze, sodass nur ihre Augen für andere erkennbar waren und wenn man es genau nahm, war allein dieser Einblick schon viel zu viel.
Arlean lebte in einer fremden Welt, in die noch kein Mensch einen Fuß gesetzt hatte. Sie wusste, dass es Verbindungen zwischen ihrer beider Welten gab, doch hatte sie bisher nie das Verlangen verspürt, das Gebiet dieser empfindlichen Kreaturen zu erkunden. Sie wusste aus diversehn Büchern, dass sich die beiden Welten durchaus ähnelten. Auch hier gab es Wälder und Wiesen, Luft und Wasser, Tiere und Kreaturen, die mit höhrer Intelligenz besegnet waren. Ein ausschlaggebender Unterschied, der auch der Hauptgrund für Arleans Entschluss war, die Portale nicht zu durchschreiten, waren die verschiedenen Gezeiten, die es da drüben wohl gab. In ihrer Welt herrschte das Eis, der Schnee und die Kälte und zwar immer. In der Menschenwelt wurde es wohl abwechslend kalt und warm, die Bäume hatten grüne Blätter und die Nächte waren um Einiges kürzer als die Tage. Zusammenfassend barg das Reich der Menschen nur Probleme für die Wesen, die in Arleans Welt lebten. In ihrem Reich waren zwei Arten von Kreaturen beheimatet. Die einen liebten die Dunkelheit und zogen ihre Macht aus dem Ungewissen. Die anderen lebten im Eis und wurden mit jedem weiteren Minusgrad stärker. Natürlich gab es, wie in jeder Evolution, Unterarten und sonderbare Züchtungen, doch im Allgemeinen dominierten diese beiden Seiten. Sie respektierten einander nicht, doch sie duldeten die andere Seite. Ein jeder musste sich entscheiden, entweder war man ein Wesen der Dunkelheit, oder eine Kreatur der Kälte.
Arlean schnaubte in ihren Schal, diese Entscheidung verfolgte sie schon ihr ganzes Leben. Schwarz oder weiß, König Antrash oder König Tonuim, Eis oder Dunkelheit. Sie hatte sich damals für letzteres entschieden. In der Dunkelheit konnte sie unentdeckt bleiben, sich verstecken vor den Blicken der Wesen reines Blutes. Reines Blut...wie oft hatte sie sich danach gesehnt. Sich gefühlt, als würde Dreck durch ihre Adern fließen und sie jeden Tag ein wenig mehr entstellen. Arlean war das Ergebnis einer Liaison zweier Wesen von verschiedenen Seiten. Wie sie später erfuhr, war es noch nichtmal ein Treffen romantischer Art. Nein, es war eine schlichte Vergewaltigung, wie sie im Buche stand. Zudem war es auch noch König Antrash höchst persönlich, der sich heimlich an einer gewöhnlichen Frau des kalten Volkes vergriffen hatte. Zusammenfassend war Arlean das ungewollte Ergebnis einer Machtausübung in dunklen Zeiten. Sie war ein Bastard, der nun als Rache ihrer verstorbenen Mutter, das Leben ihres Peinigers zur Hölle machen durfte. Warum man sie nicht einfach als Kind hatte töten lassen? Nun, das hatte sie sich auch oft gefragt, doch klärte sie eines Tages ihr Halbbruder Denver über eine Prophezeiung auf, in der oft die Rede von einem Halbmond war. Durch die Mischung beider Arten, verteilte sich auf ihrem Körper zu gleichen Teilen hellblaue Haut, mit reflektierenden Schuppen und graue Haut, die um einiges rauer und schwieliger war, als die zarten Eispartien. Genau in ihrem Gesicht veränderte sich ihre Hautfarbe sichelförmig, sodass sie, mit etwas Fantasie, einem Halbmond glich. Aus diesem Grund verbarg sie ihr Gesicht, sobald sie die Höhlen der Dunkelwesen verließ. Innerhalb des kalten Gesteins bevorzugte sie die einsamen Tunnel und Räumlichkeiten, aß und trank alleine, schlief alleine, trainierte alleine.
LeeRain (Admin)
...
Beitrag Sa Dez 15, 2012 6:48 am  LeeRain (Admin)
Der Boden wurde langsam ebenmäßiger und Arlean konnte ihren Schritt beschleunigen. Sie hatte es nicht wirklich eilig, doch wollte sie den Königsberg erreichen, bevor die ersten Krieger der Neumondnacht heimkehrten. Es war ein heiliges Ritual der Dunkelwesen, dass sich im letzten Viertel des abnehmenden Mondes alle Krieger im Königsberg versammelten. In dieser Zeit wurde der Kampfstil verfeinert und im dunklen Adel Politik betrieben. Es war eine stille Zeit voller Konzentration und Anspannung. Am Vorabend der Neumondnacht machte sich ein jeder an die Schärfung seiner Waffen und besserte seine Rüstung auf, bis schließlich der dunkelste Moment der Nacht erreicht war und alle aus dem Bergtor schlichen um ihren Blutdurst zu stillen. Durch die stillen Tage zuvor, fühlten sie die Tiere sicher und nutzten die Chance um im Wald auf Futtersuche zu gehen. Der Überraschungseffekt gelang den Kriegern jede Neumondnacht aufs Neue und so schlachteten sie alles ab, das ihnen vor die Klingen sprang. viele nutzten diese Nächte auch, um nervige Nachbarn, oder ungewollte Kinder loszuwerden, denn in dieser einen Nacht war alles erlaubt. Das dunkle Volk huldigte dem Mond und glaubte fest an einen Gott in Form eines Zyklopen, der jede Nacht sein wachendes Auge über die Welt schweifen ließ. Bei Neumond ruhte er und überließ die Wesen am Boden sich selbst.
Heute war Neulicht, der Morgen an dem der Schnee rot gefärbt war. Arlean konnte das volle Ausmaß der Nacht durch den dichten Nebel nicht erkennen und sie war froh darüber, dass ihr ein so mancher Anblick erspart blieb. Den Wald hatte sie bereits hinter sich gelassen und kurz blinzelte ihr rotes Auge, bis es sich an die weiße Front aus Schnee und Nebel gewöhnt hatte. Ihr blaues Auge war Teil ihrer Eiswesen-Seite und hatet mit Schneeblindheit keine Probleme. Vor ihr lagen die großen Wiesen, auf denen die Legion des Königs bei Nacht trainierte. Heute Morgen würde sie auf niemanden treffen, das wusste sie. Deswegen ging sie auf direktem Wege auf den Königsberg zu und nicht am Waldrand entlang, wie sie es sonst zu tun pflegte. Hier lag der Schnee höher, als zwischen den Bäumen, doch da Arlean zu Hälfte ein Eiswesen war, machte ihr der Marsch über die Wiesen weit weniger aus, als der Kampf durchs Unterholz. Plötzlich trat ihr Fuß in etwas Glitschiges und brachte sie beinahe aus dem Gleichgewicht. Sie erkannte einen Körper vor sich auf dem Boden, doch musste sie sich hinunterbücken, um Einzelheiten zu erkennen. Es war ein junger Mann, fast noch ein Kind. Jemand hatte seine Kehle durchtrennt und ihm danach die Augen ausgestochen, als Zeichen des blinden Gottes der Neumondnacht. Arlean stellte sich vor, wie er röchelnd zu Boden sank und im letzten wachen Moment die schmerzenden Stiche in seinen Augen spürte. Wahrscheinlich hatte ihm sein Mörder noch ein Lachen des Sieges geschenkt, bevor sein Geist den jungen Körper verließ.
Arlean rümpte die Nase und verließ ihre hockende Position. Ihre spitzen Ohren vernahmen Schritte einer Person, die sich sehr sicher fühlte. Zumindest hatte die Person nicht vor, sich zu verstecken. Arlean blieb stehen, denn sie wusste um wen es sich handelte. Sie erkannte es an den Schritten, es waren die einzigen Schritte die sie jemals würde zuordnen können. Die Person hatte den gleichen antrainierten Gang, wie jeder andere dunkle Krieger, der auf sein Ziel zuschritt. Doch unterschied sich die Schrittfolge in einem ganz entscheidenden Punkt: Diese Person kam auf Arlean zu, während sich alle anderen von ihr entfernten und sie mieden.
"Ich habe dich heute Nacht vermisst, Halbmond." Ein Mann, der sie um zwei Kopflängen überraagte, stellte sich neben sie und stubste den Toten am Boden mit seiner Fußspitze an.
"Du weißt, dass ich nicht mit euch jage, Denver." Arlean schaute bewusst irgendwo ins Nichts, um den tadelnden Blick ihres Bruders nicht ertragen zu müssen.
Er beobachtete kurz ihren trotzigen Blick und legte umso mehr Druck in seine strengen Worte, als sie seinen Blick nicht erwiederte. "Aber du bist ein Krieger, genau wie wir. Du hast die gleichen Pflichten, Arlean."
Wütend funkelte sie ihn an. "Niemand will, dass ich mit der königlichen Legion kämpfe. Wann immer ich den Übungssaal betrete wenden die Krieger ihre Blicke ab und ich weiß, dass du das weißt, denn während alle anderen mich bewusst ignorieren, sprechen deine wuterfüllten Augen Bände. Doch du kannst nichts tun, als Tronfolger. Aber klar, das nächste Mal komme ich mit und danach stoßen wir an auf den eisernen Zusammenhalt unseres Volkes, während hier draußen die Kinder der Huren verbluten."
Seine Miene hatte sich zu einer verbitterten Maske verwandelt. Sie wusste, dass ihm als Prinz die Hände gebunden waren und wie sehr ihn dieser Umstand belastete.
Er entgegnete nichts, denn ihre Worte waren wahr. Nach einem Moment des Schweigens untersuchte er die Kleidung und die Hände des Jungen nach dem Ring seiner Familie. Als er keinen fand stand er auf und wandte den Blick von Arlean ab, die ihn wissend musterte. "Kein Ring, keine Familie. Er ist ein Bastard und hat somit keine Bestattung verdient." Sie sah, wie Denver die Augen zusammenkniff, als er ihre Worte hörte. Arlean hatte das Bedürfnis noch einen drauf zu setzen. "Mal sehen, wann du meine Taschen durchsuchen darfst und nichts findest. Kein Ring, keine Familie." Ruckartig holt Denver aus, ließ seine Hand jedoch wieder sinken, als Arlean zusammenzuckte. Entsetzen spiegelte sich in seinem Blick. "Wie kannst du sowas nur sagen?! Dazu wird es niemals kommen! Du hast eine Familie, oder was bin ich für dich? Außerdem bist du der Halbmond, die Leute respektieren dich, als Teil der Prophezeiung." Aufgebracht fuhr er sich durch die lange weißen Haare, die an der linken Seite seines Kopfes abrasiert waren und über seine recht Schulter hingen. Ein Paar Strähnen fielen in sein Gesicht und Arlean hob eine Hand, um sie ihm hinter sein Ohr zu streichen. Er wich zurück und drückte ihren Arm wieder hinunter. "Du weißt, das du mir alles bedeutest Denver, schließlich gibt es in meinem Leben nur dich. Doch lüge mich bitte nicht an, unreines Blut macht nur einsam, nicht dumm. Ich weiß du willst mich beschützen und mein Leben erleichtern, doch erzählt mir bei jeder deiner süßen Worte dein Gesicht die traurige Wahrheit." Sie zeigte mit dem Finger auf seine Augen und wieder drückte er ihren Arm zurück.
"Ich würde dich niemals anlügen, Arlean!"
"Warum versteckt sich dann so viel Angst in deinem Blick? Jedes Mal, wenn du mich ansiehst blitzt sie auf, wie der nagende Gedanke in deinem Hinterkopf, der dich täglich an die bitteren Tatsachen erinnert."
"Arlean.."
"Lass gut sein, Denver. Es ist nicht deine Schuld. Ich muss jetzt los, bevor die Krieger aufwachen. Und du solltest dich ebenfalls beeilen, hier liegen bestimmt noch mehr, die starben, als der Mond sein Auge geschlossen hatte." Arlean ging einige Schritte rückwärts, und musterte ihren armen Bruder. Groß, dunkel und stark und in diesem Moment doch so machtlos. Kurz hatte sie Mitleid, doch dann erinnerte sie sich daran, wer sie war und drehte sich um.

Re: Halbmond-☻
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